Riss in der Hornhaut

Guten Morgen,

mein Pferd hat sich einen Riss in der Hornhaut zugezogen. Wurde sehr zeitnah entdeckt, aber die behandelnde TÄ ist nicht mein Fall. Sie hat Equi, eine Augensalbe (tippe auf Antibiose) verschrieben und drei Tage Boxenruhe verordnet. Nach einer Woche will sie wieder nachsehen.

Wie die meisten wissen, bin ich für längere Zeit nicht vor Ort und würde ggf. meine RL bitten, in die Klinik zu fahren, wenn sich die Evidenz ergibt, dass die angeordnete Behandlung nicht ausreicht.

Hattet ist das schon mal bei einem Pferd? Wie wurde es behandelt?

Nach ein paar Tagen wird das sicher höllisch zu jucken beginnen? Wie hält man ein Pfed vom kratzen ab? Ausser, dass an es in der Box anbindet?

fragt sich alles,
Wednesday

Morgen,

also mein Pferd hatte schon mal ein Loch in der Hornhaut, leider war das richtig groß und mein Pferd damals
schon über 20 Jahre alt. Hat recht lang gedauert bis es vollständig geheilt war. Wir haben täglich mehrmals
Tropfen und Salbe rein. Eine Salbe war antibiotisch und die Tropfen waren soweit ich mich erinnern kann wohl
auch etwas schmerzlindernd, Equi hat er anfangs auch ein paar Tage bekommen. Vom jucken abhalten geht nicht
wirklich. Meine TA meinte damals auch wenn es gar nicht besser wird kann man es operieren, dann wird puh
ich weiß es nicht mehr ganz genau meine aber ein Stück von der Bindehaut (nagel mich nicht fest) drüber genäht
und das Auge für eine zeitlang auch zugenäht. Hatte sie wohl schon mehrfach gemacht, auch bei Pferden die
sich nicht Salben und Tropfen lassen. Alles in allem hat es zeitweise sehr übel ausgesehen auch weil er das Auge
meist halb zu hatte, aber auch da meinte die TA ist gut so dann kommt schon kein Dreck rein.
Gute Besserung
LG Maja

Wo bist Du denn geografisch angesiedelt?
Bei Augensachen hab ich zuviele Fehlbehandlungen erlebt, seitdem ich
eine zeitlang in der Praxis einer bekannten ausgeholfen habe, einer der
besten Augenspezialistinnen in der Bundesrepublik, auch für Pferde. Ihr
Mann ist glaube ich in der Nähe der TiHo Hannover inzwischen ansässig,
und hat in verschiedneen Kliniken seine "Patienten". Kann ihn und seine
Frau nur wärmtens empfehlen!

@maja
Danke für den Bericht. Wie der Riss aussieht, kann ich nicht sagen, da ich ihn nicht gesehen habe. Soll aber nach dem Anfärben deutlich sichbar gewesen sein. Auge ist dick geschwollen und zugekniffen - wurde mir berichtet.
Dann hoffe ich stark, dass die TÄ diesmal wenigstens sich auskennt.

@Bazooka
Pferd steht im Hamburger Umland. Die Klinik wäre Bargteheide (hat einen sehr guten Ruf). Die wiederum haben meines Wissens auch externe Augenspezialisten für OPs etc.

Mal eben so in die Klinik fahren ist leider nicht, da immer Dritte Auto, Hänger und Zeit opfern müssten.

wir waren damals auch lieber in die klinik zum augenspezi gefahren, er musste 3 x tägl. mit salbe und tropfen behandelt werden, zudem eine passende antibiose usw., außerdem sollte er damals ab gedunkelt stehen, es war aber im sommer zum schutz hatte er ne fliegenmaske auf
wichtig war mir die kontrolle des auges

Meine Stute hatte auch mal ein Loch in der Hornhaut - das Auge war auch am ersten Tag durch Scheuern (wohl wegen der Schmerzen) megadick und tränte ununterbrochen. Die TA hat mit mit einer Lampe das Loch gezeigt (war nicht groß aber deutlich zu erkennen) und mir zwei Salben dagelassen, die ich 3 x täglich im Abstand von 10 Min. in den Bindehautsack einbringen mußte (puhhh, das war schwierig weil das Pferd natürlich fest zugekniffen hat). Die eine Salbe war antibiotisch, die andere ein Stierblutpräperat (?) das wohl die Heilung beschleunigt. Nach drei Tagen sah das Auge wieder normal aus, das Pferd hat nach den ersten zwei Salbenanwendungen auch nicht mehr gescheuert und es ist nichts zurückgeblieben zum Glück.

Danke für die Berichte!

Wie es scheint, ist die Behandlung der TÄ also angemessen und ich kann beruhigter schlafen.

Pferd ist brav, lässt sich behandeln und alles sieht schon viel besser aus.

Hey, wie geht´s dem Pferd?

Leider lese ich Deinen Eintrag erst jetzt...
Mein Lütter hatte das im Sommer auch - da war die Hornhaut auf ner Länge von 1 cm und ner Breite von 3 mm auf der Tiefe von 2-3 Schichten ganz weg. Er muss sich irgendwas Scharfes ins Auge gestoßen haben auf der Weide (tippe auf hartes Krautzeugs oder so).

Ich habe es mittags gesehen, da muss es recht frisch gewesen sein. Nach zwei Stunden kam mein Tierarzt und hat eine spezielle Behandlung eingeleitet, bei der er Hornhautzellen vom Rind in einer bestimmten Aufschlüsselung iv gespritzt hat.
Man konnte fast zuschauen, wie sich das Auge erholt hat (was sicher auch mit am Schmerzmittel lag). Aber am selben Abend war schon deutlich weniger "Loch" zu sehen - es war flacher geworden - und am nächsten Tag war schon nichts mehr davon zu sehen. Aus versehen hat jemand das Pferd entgegen meiner Anweisung auf die Wiese gestellt - und nicht mal das hat ihm geschadet.
Der TA hat noch einmal nachgespritzt, und wenn ich mich recht entsinne, habe ich auch noch 3 mal alle 2 Tage i.m. nachgespritzt. War ziemlich kostengünstig, und es ist überhaupt kein Schaden geblieben.

Bekannter als das Spritzen von spezifischen Gewebezellen (was eine recht neue Methode ist) ist wohl das Spritzen von stammzellen, glaube ich. Ist wohl - wenn ich das richtig auf dem schirm habe - eine ähnliche Methode, die dahinter steckt, aber a) teurer und b) weniger effektiv.

Zum Schmieren habe ich gar nichts bekommen - da hätte ich dann alle 2 Stunden schmieren müssen, damit´s was bringt.

Ganz ganz böse sind übrigens Cortison-Salben. Sogar in der Literatur ("Die stallapotheke" von Dr. Ende) findet man sie aber als Mittel der ersten Wahl angegeben. Was bis dahin noch nicht kaputt war, geht dann kaputt, wenn das Zeug ins auge kommt (gilt jetzt nur für Hornhautverletzungen - nicht für Bindehautentzündungen o.Ä.).


Sollte sich eine Verschlechterung einstellen, dann sprich sie mal direkt darauf an. Es gibt allerdings Schulmediziner, die von so etwas nichts hören wollen... Aber wie das bei meinem kleinen Pechvogel gewirkt hat, das war echt Wahnsinn.

Hallo zera,

danke für Deine Antwort.

Die behandelnde Tierärztin ist sicher für keine andere Prozedur als die übliche zu gewinnen. Das habe ich schon an anderer Stelle schon versucht - da helfen auch keine wissenschaftliche Erkenntnisse oder Evidenzen. Da gibt es entweder Schema F oder gar keine Behandlung.

Dem Pferd geht es hoffentlich gut - ich habe zu mindest nichts negatives gehört. Ich denke, die beteiligten Menschen werden bei Komplikationen umgehend in die Klinik fahren.

Liebe Grüße
Wednesday