Ziegelboden?

http://www.unserententeich.de/viewtopic.php?t=20839&postdays=0&postorder=asc&start=15

Was ist das?

die antwortz steht doch drunter
Diva: Das ist ein Boden aus geshredderten und gemahlenen Dachziegeln. Er liegt bei uns auf Mutterboden, federt deshalb also auch etwas nach. Ist anfangs etwas grob, ich war zuerst etwas skeptisch, wird aber mit der Zeit immer feiner. Die Ziegelstücke sind auch nicht scharfkantig. Wir haben sogar neulich festgestellt, dass der Sandplatz bei unseren Bekannten um einiges aggressiver ist zu den Hufen als unsere vergleichsweise groben Ziegelstückchen. Unser Schmied hat das dann auch bestätigt. Er meinte, wenn ich merke dass sie auf dem Ziegel Probleme bekommt werden wir einfach 4x beschlagen und Hufgrips druntermachen.
Fazit: Der Belag sieht anfangs etwas grob und schottermäßig aus, sie können aber trotzdem gut darauf laufen. Und da wir im Gelände nur Schotterwege haben und auf denen auch traben ist es für 2x pro Woche an der Longe kein Problem.

Geschredderte Dachziegeln? Als Bodenbelag für Reit- und Longierplätze? Für unbeschlagene Pferde?

Vielleicht werden sie ja "klassisch" gereitkunstet.. dann laufen sie langsam.


EDIT: Nö werden sie wohl nicht. Also gilt das Motto "Not macht erfinderisch". Wobei.. so groß kann die Not gar nicht sein, daß man auf solche Ideen kommen muß. Aber wie so oft: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Dann kann ich doch auch gleich aus dem Raspeln der Hufe ein tägliches Ritual machen.
Irgendwie kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Erstmal müssen die Scherben alsso "plattgelaufen" werden? Erinnert mich irgendwie an ein Bananenprodukt, "reift beim Verbraucher".
Seltsam....

Unser Bauer hat mal zerschredderte Holzpaletten eingesetzt. Die waren schon schlimm.

Hmpf. Ich kann nur beitragen, dass bei uns auf dem Dorf die Jungpferde mit Vorliebe auf dem frischgepflügten Acker anlongiert wurden...

...die waren alle ziemlich schnell ziemlich artig ;-)

lg finchen

Moins,
mal eben einen Teller rüberschiebt…
Wir haben hier in Spanien einen Reitplatzboden, der heißt Picón. Ist rot, und dem geschredderten Ziegelboden gar nicht so unähnlich.
Auf meinem Platz hab ich das Zeug auch. Bisher überhaupt keine Probleme mit Hufabrieb (der Youngster ist unbeschlagen) und der Boden federt in der Tat gut. Darüber hinaus hat er einen unschlagbaren Vorteil: Wenn es regnet, saugt dieses Zeug das Wasser klasse auf, Pfützenbildung ist unbekannt. Gleichzeitig durchfeuchtet das Zeug bestens die Hufe, bei dem hiesigen Klima ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Und wenn es hier mal richtig stürmt, was im Winter beinahe an der Tagesordnung ist, bleibt der Kram da, wo er hingehört.
Allerdings sollte man sich auf solchem Boden besser nicht langmachen. Der Salto, den Cubano und ich im Sommer gemeinsam gedreht haben, hat Pferd und Reiter ein paar ziemliche Schürfwunden beschert…

LG
Andrea

Ein Reitboden aus Tonkrümmel???
Oder woraus werden die Ziegel gemacht? ( Mist immer wenn man mal nen Dachdecker braucht ist keiner da)

Aber Cubi ich kann es mir leider nicht vorstellen. Wie klein wird das denn zerkleinert???

Mach doch mal ein Foto von Platz( wenn der Bagger wieder weg ist), bitte!

Also ganz ehrlich, ich mag bis heute am liebsten das früher übliche Sand-Späne-Gemisch. Ich weiß, das ist teuer und staubt bei falscher Pflege schnell und die Späne verrotten schneller als man sie nachkaufen kann. Aber es war ein schöner weicher und trotzdem fester Boden. Dabei bin ich heute sogar verwöhnt (seit zwei Jahren stehen die Pferde nicht mehr beim Bauern). Der teure Sand liegt in beiden Hallen und auf dem 60er Viereck. Und es staubt wirklich nie bei uns. Aber es ist beim Abflug einfach nicht mehr so weich wie früher ......

dat_julschen schrieb:Aber Cubi ich kann es mir leider nicht vorstellen. Wie klein wird das denn zerkleinert???

Mach doch mal ein Foto von Platz( wenn der Bagger wieder weg ist), bitte!

Guten Morgen,
da hab ich was Besseres.
Hier mal ein Haufen Picón bei der Anlieferung – der Hund wurde nicht mitgeliefert… :-), da kann man eher die Struktur erkennen...




und eins noch vom Auftragen des Belags… Die Schicht ist schlussendlich zehn Zentimeter hoch



Ihr habt doch bei Euch in den Gärtnereien diese Kugeln für Hydrokulturen – so in etwa muss man sich Picón vorstellen, nur eben etwas gröber.

@Puppenfee - Sand ist hier wirklich Müll. Das Zeug wird einfach zu heiß. In meinem alten Stall gab es Sandboden; die Hufe meiner Jungs konnte kein Schmied mehr ausschneiden, die waren so trocken, dass man das Horn abschlagen musste. Und wässern geht hier im Sommer gar nicht – das ist so schnell verdunstet, dass der Sandplatz ruckzuck zur Betonpiste wird.

Das glaub ich Dir gern. Aber hier geht es hervorragend, jedenfalls wenn oft genug gesprengt wird.

Hier in diesem Teil der Welt gibt es reichlich Wasser von Oben. Mir ist der Kirchhellener Reitsand der liebste, der Unmengen von Wasser braucht! In dem Moment, in dem man meint, der Boden ist zu nass, um darauf zu reiten, ist er extra griffig.

Cubano: Dieses Picon Zeugs liegt doch bei euch überall rum und das Argument, dass bei euch der Sand zu heiß und trocken wird, kaufe ich dir auch ab. Dennoch würde ich mein Pferd nicht auf "Schotter" reiten. Früher, als man noch Ladungen von Pferden auf dem Markt in Hamm gekauft hat, mussten die Pferde auf dem dortigen Aschenplatz "probiert" werden. Zutreten mochte da keines der Pferde.

mmmhhh, ich bin ja auch eher der Kirchhellenerfan, aber Cubis Argument sind mir auch klar. Und ich denke auch, das es nicht sooo schlimm ist, drauf zu reiten, das ist ja alles relativ rund.

Admin schrieb:
Cubano: Dieses Picon Zeugs liegt doch bei euch überall rum und das Argument, dass bei euch der Sand zu heiß und trocken wird, kaufe ich dir auch ab. Dennoch würde ich mein Pferd nicht auf "Schotter" reiten. Früher, als man noch Ladungen von Pferden auf dem Markt in Hamm gekauft hat, mussten die Pferde auf dem dortigen Aschenplatz "probiert" werden. Zutreten mochte da keines der Pferde.

Da irrst Du - leider. Das Zeug muss man teuer kaufen hier…
Aber was Julchen sagt, ist schon richtig, dadurch dass die Kügelchen nicht kantig sondern rund sind, treten die Färds auch ordentlich hin

Der Kirchhellener Sand liegt bestimmt auch irgendwo in Kirchhellen rum ;-) Scherz beiseite.

Eine Beurteilung deines Reitplatzbodens kann ich nicht vornehmen, weil ich den Boden nicht kenne und es mir schlecht vorstellen kann. Bei einem Kügelchendurchmesser von rund einem cm wäre ich aber auch skeptisch, zu groß wären meine Befürchtungen, durch das "Rollen" der Kügelchen die Hufrolle durch permanentes Ausbalancieren des Hufes überzustrapazieren. Aber wie bereits geschrieben, das ist aus dem hohlen Bauch, was mir dazu einfällt, geschrieben. Letztendlich: Du hast dort wahrscheinlich gar keine andere Wahl, es sei denn, du reitest am Strand ;-)

Admin schrieb:Du hast dort wahrscheinlich gar keine andere Wahl, es sei denn, du reitest am Strand ;-)

Nicht mal das – Teneriffa hat zum großen Teil Felsküste.
Aber ich hätte mir das mit dem Picòn auch nicht vorstellen können, bis ich halt selbst drauf geritten bin