Haben die Gurus Pferdeverstand oder nicht ???

Angeregt durch die Lästerschwestern (und natürlich auch Brüder) möchte ich hier eigentlich mal ernsthaft etwas zur Diskusssion stellen. Folgendes Zitat stammt auch aus dem Pforg:

Auch von den sog. Gurus kann man lernen. Man sollte sie nur nicht völlig in den Himmel heben und ihnen alles glauben, was sie einem "vermitteln" wollen. Wenn man die Sachen für sich selber gründlich hinterfragt, sollte man für sich das Beste mitnehmen und den Rest bei denen lassen, die sich damit zufrieden geben ihren Meister anzuhimmeln und versuchen ihn zu immitieren. Zitat Ende

M.E. ist es tatsächlich so, dass die sogenannten Gurus was von Pferden verstehen. Die sind sind ja nun nicht zu blöd, um damit umzugehen. Im Gegenteil, vermutlich sind sie alle auf ihre Art relativ dicht an dem, wovon wir alle gern ein wenig hätten. Selbst P.K.`s seltsame Methode (siehe www.sigiseins.de) hat ja irgendwo Methode. Ein Kommentar in Sigis Bog sagt dazu, was ein früherer RL dazu gesagt hätte. der macht das ´dem Bock oben so unangenehm, dass der lieber den Kopp runtermacht. Jep, kenne ich auch - in allerseltensten Fällen kann selbst das eine Methode sein. Bis heute wußte ich nur nicht, dass DAS PK ist. Nun gut, man lernt nie aus. Nichtsdestotrotz, ich denke wirklich, dass die Gurus irgendwie schon was können in Sachen Pferd - auch wenn sie jenseits des SdA oder was auch immer agieren.

Jeder Mensch, der mit Pferden umgeht, um diese auszubilden, sollte ein Konzept, ein Ziel und einiges an Erfahrung haben. Die tragenden Säulen einer jeglichen Ausbildung des Pferdes zum Reitpferd sind: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung. das gilt für alle Reit"weisen" gleichermassen.
Im Idealfall erreicht Mensch die Ziele seiner Ausbildung auf dem geraden, in allen Lehrbüchern beschriebenen klassisch "schönen" Weg - so er denn ein Pferd unter den Hintern bekommt, dass unverdorben alle Voraussetzungen - Interieur und Exterieur - ideal mitbringt.
Da gibt es aber auch andere Pferde, schwierige von Temperament und Gebäude. Hier muss Mensch in die Trickkiste greifen, um sein Ausbildungsziel verwirklichen zu können.
Und jetzt zum Fazit: Ein guter Ausbilder gebraucht solche Tricks (z.B. das Halshochzuppeln) immer nur kurzfristig, um dann zum klassischen Weg zurückzukehren.
Der Guru erklärt den Trick zum Selbstzweck, egal um welches Pferd es sich handelt.
Und noch etwas: was nicht schön (unharmonisch) aussieht, kann langfristig nicht gut sein.

Viele Grüsse
Smart F.

Ich bin der Meinung, ja mit Sicherheit können die was. Vielleicht sogar auch mit dem Pferd, aber auf jeden Fall im Marketing.
Das ist es eigentlich was mich am Meisten stört.
Kauf mein Halfter und dein Pferd ist sanft wie ein Lamm, kauf mein Gebiss und dein Pferd ist super zureiten.

Karlchens Methode mag sogar bei einem bestimmten Pferd Sinn haben, aber sich dann als Jünger dahinzustellen, und zu glauben, man 3 Bücher gelesen und könne nu genau so arbeiten wie er, das halte ich doch für gevagt.

Moins

Ja, haben sie mit Sicherheit. Nicht abzustreiten ist, daß es auch den einen oder anderen Blindgänger gibt, aber die werden selten in den Stand des Gurus erhoben.. von Hempfling und Roberts mal abgesehen
Überhaupt spreche ich jedem, der sein mutmaßliches Wissen in diversen Level-Kursen, Level-Ausbildungen, Zertifizierungen und zu absolvierenden Schulen an Lernbegierige verkauft, den Pferdeverstand ab. Wenn es so offensichtlich nur noch um den Geldsäckelverstand geht, ist das Pferd eh' nur noch Geldverdiengerät.

Viel bemerkenswerter find ich aber die seit Jahren immer wieder gelesene Philosophie von Heerscharen "alternativer" Reiter, sich "von jedem das Beste rauszusuchen".
Mal abgesehen davon, daß dazu bekannt sein muß, was gut/schlecht und falsch/richtig ist, frag ich mich angesichts der gleich großen Heerschar grottig gerittener Pferde eben jener kursbesuchender Jenachdemer, wo denn das über Jahre herausgepickte Gute abgeblieben ist?

LG
Sigi

Das frage ich mich allerdings auch. Wo sind eigentlich all die schonend ausgebildeten, fein gerittenen Pferde ? Wenn man eins sucht, findet man keins. Dabei wär mir die Piaffe sogar egal .......

Puppenfee schrieb:Wo sind eigentlich all die schonend ausgebildeten, fein gerittenen Pferde ?

In Froonk'reisch - Froonk'reisch..

*kerzchenanzündfürdiesuche*

:)

Ich seh das so wie Smart F.
Viele der sog. "Gurus" haben sich halt einen gewissen Fundus aus der "Trickkiste" zu eigen gemacht und verkaufen diesen als System.

Zu P.K. - ich hab den vor etlichen Jahren mal bei einem Kurs beobachten können. Damals war er noch nicht soooo handfixiert, wie er es inzwischen ist.
Der Witz ist, er predigt Wasser und trinkt Wein.

Ich erinnere mich an seine Kritik am "ständigen Treiben" (was ja bei ihm eher verpönt ist). Er kritisiert ja das ständige "klopfen" mit dem Bein. Macht mein FN-RL übrigens auch...aber das nur am Rande.
Der Witz bei P.K. ist, dass er durchaus selber mit dem Kreuz sehr (!) "dran" sitzt. Dann brauchts logischerweise auch deutlich weniger sichtbare Aktion mit dem Bein. Blöd ist nur, wenn er seinen Schülern, die teilweise bei den Kursen, die ich beobachtet hatte, ziemlich grottig auf dem Pferd hockten, eben dieses NICHT vermitteln kann. Irgenwie auch scheinbar gar keinen Wert drauf legt.
Wenn ich mit nem nach hinten rausgedrücktem Entenfutt auf'm Pferd sitz und bei jedem Schritt dadurch das Pferd eigentlich am Vorwärts behindere, muss ich (so meine Beobachtung der Kurse) halt öfter mal mit'm Stöckchen hinten draufhauen - weil Bein is ja bäbä...

Das ganze wird dann von den so begeisterten Jüngern gerne als "Hand ohne Bein" und vice-versa bezeichnet. Und NEIN - ich denke nicht, dass P.K. das so bezeichnet würde. Der kann das schon. Eigentlich....

Gruß
Patti

... Ich glaube, es kommt auf den Guru an ;-)

Allerdings glaube ich nicht, dass man bei unterschiedlichen Reitweisen mixen kann. Zumindest nicht, wenn man die Chose ernsthaft betreibt, denn ansonsten würde ich mir den sitzbequemen Jog aus dem Westernreiten nehmen und mir künftig einreden, dass Schenkelweichen ein SH auf 4 Hufschlägen in Konterstellung ist und hätte total viel Spaß, wäre immer zufrieden und bräuchte mich dem Leistungsdruck nicht mehr zu unterwerfen.

Was das Verständnis für das Lebewesen Pferd und den Umgang damit bzw. die Haltung dessen betrifft, glaube ich, dass die Gurus alle relativ nahe beieinander sind.