Futter/Futtermengen

Nach kurzem Blick ins seichte Wasser mal folgende Frage:
Was füttert Ihr, warum füttert Ihr was und wo holt Ihr Euch Eure Informationen?
Bei Euch hoffe ich kann man wenigstens das Lesen eines Meyers o.a. voraussetzen - hoffe ich ...

Meine Pferde bekommen, seit ich eine Futteranalyse durch IWest habe machen lassen, nur Heu/Heulage (im Sommer halbtäglich Gras) und Hafer (je ca. 2 kg am Tag verteilt auf 4 Mahlzeiten - Heu 3xtäglich). Im Fellwechsel füttere ich täglich 1 Handvoll Sonnenblumenkerne und 1xwöchentlich Mash im Winterhalbjahr. Außerdem täglich ca. 2 kg Wurzeln und ab und an mal eine "Kur" mit Magnolythe oder Magnoturbo. Das war's eigentlich. Ab und an füttere ich noch etwas Luzerne (gehächselt) oder Heucobs zu wenn mir die Heuqualität nicht gut genug erscheint.
Meine Pferde sind "rund" aber nicht fett - von dem Grasbauch meiner Stute im Sommerhalbjahr mal abgesehen , haben glänzendes Fell und schieben auch nicht sooo viel Winterfell - sind aber auch beides Halbblüter die von Oktober bis Dezember eine dünne Regendecke tragen, ab Mitte Dezember eine dickere Decke bis März, dann wieder die Regendecke bis ca. Anfang Mai. Scheren brauche ich sie deswegen eigentlich nicht, nur den Wallach, wenn er mehr trainiert wird oder Turniere hat im Winter.

Ja...den Meyer haben wir auch. Gelesen habe ich ihn bisher noch nicht richtig, nur immer die für mich interessanten Kapitel/Abschnitte.
Zur Fütterung kann ich immer wieder "Praxishandbuch Pferdefütterung" von I. Bender empfehlen...das ist super verständlich.
Wie alle Bücher vom besagtem Autor.

Unsere Pferde bekommen 2x tgl. je 500g Hafer und 500g Müsli (im Sommer wegen der fetten Weide nur dann, wenn sie gearbeitet wurden), dazu saisonbedingt Möhren, Äpfel. Der Wallach von meinem Mann ist schwerfutteriger und bekommt mehr Müsli, Heu haben sie fast immer zur Verfügung...im Winter auch im Auslauf.
Sie sehen alle gut und nicht fett aus...allerdings muss der Wallach in Mangel an Gras wahrscheinlich wieder Heucobs zum Winter dazubekommen. Unser Heu ist dieses Jahr sehr hart und er verteilt es in der gesamten Box...wenn man bei dem nicht aufpasst, dann
ist der innerhalb weniger Wochen abgemagert.

Pauschal kann ich Dir nur antworten, bei jedem Pferd anders. Aber in jedem Fall jede Menge Rauhfutter, eigentlich soviel wie sie wollen oder mögen plus ca 1 Pfund Müsli. Kraftfutter ist ansonsten sehr unterschiedlich. Der Wallach (viel Vollblut und Trakki) verträgt Hafer nicht wirklich. Also kriegt er Gerste, wenn er Kraftfutter braucht, was nur sein muß, wenn er mehr als einmal täglich über einen längeren Zeitraum geritten wird. Die Stute dagegen verträgt Hafer sehr gut. Die Menge variiert von zehn bis zwanzig Pfund, im Winter weniger als in der Saison. Meine Tochter füttert dem Wallach außerdem Malzbier. Ob das gut ist, weiß ich nicht, aber schaden tuts auch nicht und er liebt es.

Im Teich ging es ja um ein spezielles Pferd. Meiner bekommt im Sommer Gras, welches täglich zugesteckt wird, Heu rühren sie da nicht an. An Kraftfutter bekommt er 1 Kg Hafer, Mineralfutter und Öl gemischt mit Heucobs (aufgeweicht). Wärend des Fellwechsels gibts Leinkuchen dazu. Im Winter stehen unsere nachts in der Box, da gibts früh und abend noch etwas Hafer, ca. 500g pro Mahlzeit. Heu bekommt er so, dass er es auffrisst, aber satt ist. Tagsüber sind sie im Winter auch auf Weide, wo sie noch Gras aufwühlen, ansonsten aber Heu zur freien Verfügung haben.

Nein ich habe das Buch nicht gelesen.

Ich setze bei der Fütterung auf Hafer und viel Heu als Raufutter wobei auch das Stroh als Raufutterergänzung ab und an mal geknabbert wird.

Zur Zeit füttere ich noch Reiskleiepellets für zusätzliche Energie und weil ich in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht habe, dass meine Pferde davon schnell gut zunehmen und Muskeln aufbauen. Krümel hatte ziemlich abgebaut die letzte Zeit, weil ihm sein Kumpel sehr viel weggefressen hat und ihn ordentlich rumgescheucht hat.

Die KF Menge variiert immer etwas je nach Jahreszeit und Leistung. Bei Interesse wiege ich es gerne mal ab.

Edit: was ich noch sagen möchte ist, dass meiner Meinung nach viel zu viel Krimskrams zugefüttert wird, was zwar gut den Geldbeutel der Futtermittelhändler füllt, wo der Erfolg aber recht zweifelhaft ist (sicher auch bei der Reiskleie, das will ich nicht ausschließen). Mir stehen jedenfalls immer die Haare zu berge wenn ich sehe, wieviele Pülverchen etc. die Pferde z. T. zugefütter bekommen.

Ich versuche beim Futter auf eine möglichst hohe Qualität zu achten. Dafür fahre ich aktuell 27 km einfach zum Stall und werde bei Shell schon mit Handschlag begrüßt und gefragt, ob ich eine Spendenquittung möchte

Leider legt mein Pferd nicht ganz soviel Priorität auf "bestes" Futter und somit bin ich gezwungen Abstiche und Kompromisse zu machen.

Rauhfutter: nach Möglichkeit ad libitum zur Verfügung. Winter trockene Heulage (Fütterung auf Winterweide und Box), Sommer Gras (24 Stunden nach Möglichkeit). Bei Heu mäkelt mein Pferd qualitätsunabhängig, obwohl ich das lieber verfüttern würde. Heulage, Heu, Hafer und Stroh kommen aus Eigenanbau der SB und haben wirklich gute Qualität.

Diesen Sommer habe ich auf Grund der schlechten Witterung (bei uns gabs viel dünnes Wassergras) teilweise das Pferd mit Heulage über Nacht im Stall gelassen. Der Rauhfutteranteil im Gras alleine schien mir zu niedrig.

Kraftfutter: Hafer (3-5 Kilo, arbeitsabhängig. Zur Hälfte gequetscht und mit 20% Gerste vermischt. Andere Häfte ganz. Getrennte Fütterung)

Zustatzfutter ganzjährig: Muschelkalk (zur Verbesserung des Ca:Ph-Verhältnisses, zur Optimierung des Muskelstoffwechsels mit Aminosäuren und Magnesium, 10 - 20 Gramm in Abhängigkeit von sonstiger Futterzusammensetzung). Vorteil: billig (25 kg ->16 Euro)

Winter: zusätzlich in geringen Mengen Maisflakes, Leihnsamen, Weizenkleie (als Mash verarbeitet) und 20 -50 ml Sonnenblumenkernöl (Grund: Energie und Vitamine). Teilweise Luzerne bei Gewichtsverlust. 1 Hefewürfel (Kotwasser).

Arbeitspensum meines Pferdes: mittel

Sünde: ca 100 Gramm Struktur E als "Belohnung" unter den Hafer gerührt.

Wissen über Qualitätsbewertung: landwirtschaftlicher Hintergrund
Wissen über organische Zusammenhänge im Organismus: Studium Fachliteratur
Berechung: Teilweise benutze ich Fütterungsprogramme, teilweise per Hand berechnet. Meistens leider nur Daumenregel möglich (Referenzwerte sind schwer zu erheben -> Weidefütterung)
Regelmäßiges Nachwiegen (vorallem Hafer) hift bei der Dosierung doch ungemein

@krümelzwerg

das mit der Reiskleie würde mich tatsächlich interessieren. Darf ich fragen, was die kostet, welche Mengen Du verfütterst und woher du die beziehst?

Das Nachbarpferd, 24, sucht noch nach einer Möglichkeit, wieder etwas auf die Rippen zu bekommen. Die üblichen Dickermacher ziehen laut Besitzerin nicht und sonst geht es dem Pferd lt. TA prima.

Der Sack kostet 8 Euro. Jetzt nicht gleich Jubeln, mit Versand ist man nämlich trotzdem bei (ich meine) ca. 27 Euro. Ich bestelle das bei Agrarhandel Georg Holzner (einfach mal googeln).

Die Menge wiege ich Dir morgen mal ab und editiere sie hier noch rein. Man darf aber nicht vergessen dass mein Pony recht klein ist. D. h. die Menge müßte langsam hochgefahren werden. Und ich kenne auch einen Fall von einer netten Frau, die Reiskleie als Rundmacher fütterte und deren Araber davon total am Rad gedreht hat.

Mein Kleiner hatte ja stark abgebaut, auch weil es einfach nicht gut getan hat den Großen und ihn in einer gemeinsamen großen Box zu halten. Da war einfach zu viel Unruhe etc. Jedenfalls hatte er von 294 kg auf 230 kg abgenommen und nun sind wir bei 303 kg Körpergewicht. Mir gefällt er so ganz gut wobei mein Trainer meinte, also weniger soll er auf keinen Fall haben, etwas mehr gerne noch. Warten wir es mal ab.

Edit: Im Moment füttere ich täglich 3 x 300 g Hafer und 3 x 100 g Reiskleie. Wobei ich überlege die Reiskleie auf 200 g (3 x tägl.) hochzufahren.

Schicken die das mit dem Ponyexpress oder wie kommen die auf 16 Euro Versandgebühr? Ich werde mal bei uns im Landhandel nachfragen nur fürchte ich, dass die da gucken wie eine Schwalbe wenn es blitzt, wenn ich nach Reiskleie frage. 24 Euro für einen 20 kg Sack ist ein solzer Preis, der sich ökonomisch nicht rentiert. Dafür würde ich persönlich doch eher hydrothermisch aufgeschlossenen Mais kaufen.

Danke aber für Deine Mühe, ich werde es so mal weitergeben ;-)

Bei einem anderen Vertrieb kostet der Sack übrigens irgendwas über 60 Euro *g*.

Mir ist es das wert und der Sack hält bei mir auch eine ganze Weile (schätze mal ca. 4-5 Monate). Wie gesagt, ob er jetzt von der Kombi Heu-Reiskleie so zugenommen hat, kann ich nicht sagen. Auffällig ist aber dass meine Pferde immer dann rapide zunahmen (und auch schneller aufmuskelten) wenn ich diese Kombination gefüttert habe. Ansonsten finde ich fürs Zunehmen Heu das A und O.

viel Glück Deiner Bekannten!

Ich füttere Reformhafer, Müsli, Raufutter und Saftfutter in Form von Möhren und Gras. Davon abhängig was das Pferd arbeitet wie es arbeitet und wie es aussieht.

Eine gute Orientierunghilfe bieten die RL Fütterung und Haltung, die nicht so ausführlich sind wie die entsprechende Fachliteratur. Bei leichter Arbeit kriegt bei mir ein 600 kg Standard-Pferd mit normaler Gehfreude 4-6 Kg Kraftfutter (Hafer+Müsli 50/50) und reichlich Heu. Die Fahrpferde bekommen nur ein Händchen voll Kraftfutter, gehen ganztägig auf die Weide und erhalten dazu dann auch noch ein bisschen Heu. Das sind aber auch sehr leichtfuttrige Norweger.

Mit der Standard-Formel 1 kg Kraftfutter pro 100 kg Körpergewicht, würden die vor der Kutsche regelmäßig stiften gehen ;-)