Islands

Ok, dann stelle ich mich auch mal vor!

Bin "reife" 42 Jahre alt - theoretisch - und geboren in Husum / Nordfriesland. Lebe aber schon eine ganze Reihe von Jahren im Rhein-Main-Gebiet, zwischen Frankfurt und Wiesbaden in etwa. Beruflich bin ich in der Reisebranche gelandet, genauer gesagt organisiere ich Fernreisen, sehr interessanter Job!
Dankenswerterweise muss ich manchmal auch meine Kenntnisse direkt im Zielgebiet erweitern, nächste Woche geht´s mal wieder los, dann bin ich für 10 Tage auf der anderen Seite der Erdkugel. Schade nur, dass ich dann hier so einiges verpassen werde!
Den Pferdevirus hatte ich schon von klein auf, es hat aber jahrelanges, hartnäckiges Nörgeln erfordert, bis ab einem Alter von 14 endlich Reitstunden möglich waren. Seitdem viel geritten, allerdings mehr auf Händler-, Korrektur- und jungen Pferden als auf wirklich guten Lehrmeisten. Doch auch die gab es manchmal. Aber wer den größten Teil des Reiterlebens auf fremden Pferden verbringt, hat halt nicht immer Auswahl, und man lernt ja auf jedem was dazu.

Inzwischen bin ich aber doch beim eigenen Pferd angekommen, "Elbenfürst" (nicht lachen, im normalen Leben heißt er nur Elbi) ist jetzt 7 Jahre alt, ein Holsteiner Wallach von Exkurs aus einer Corde-Lagos-Mutter. Ich bekam ihn 3einhalbjährig direkt vom Züchter, ungeritten, noch "relativ" klein, sehr schmächtig, klassischer Spätentwickler. Inzwischen ist er mir fast zu groß geworden mit seinen ca. 1,72m, doch dafür ein bildhübsches Pferd, immer engagiert, immer gutgelaunt, natürlich auch nicht immer einfach, aber das macht nichts. Er macht jedenfalls viel Freude!

Wir springen ein wenig, an mutigen Tagen sogar im Gelände (aber das viel zu selten, eigentlich). Schwerpunkt ist die Dressur, wir kämpfen an dem berühmten Sprung von A nach L. Auch auf Turnieren, da ich 20 Jahre praktisch keine geritten habe, bin ich trotz meines Alters noch nicht "turniermüde". Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns....

Ansonsten bin ich Single mit Hund, ein charmanter Mischling, "Joschka", ist mein ständiger Begleiter!

Sorry, dass es so lang geworden ist....hoffe, irgendjemand hatte Geduld, bis hierher zu lesen!

Ja, ich hatte die Geduld . Und ich stelle fest, dass es hier viele Leute mit siebenjährigen Pferden gibt.

Und 14 scheint ein gutes Alter zum Weichnörgeln gewesen sein.

Hi Islands - habe Die schon in meinem Vorstellungsthread was geantwortet - da wir ja wirklich "pferdische" Parallelen haben.

Mein Exorbitant war als ich ihn bekam auch so klein und schmächtig und ich habe ihn immmer "mein kleines Doppelpony" genannt - auch ein typischer Spätentwickler - inzwischen ist er 1,68 groß und ein Rappschimmel (als ich ihn bekam war er nahezu schwarz) - er ist auch bildhübsch und ich werde oft auf ihn angeprochen - er sieht seinem Vater Exorbitant und auch Capitol I sehr ähnlich - etwas zierlicher aber der typische gut aufgesetzte dicke Hals und ein absolut schöner Kopf.

Allerdings wäre er für einen typischen Freizeitreiter eigentlich kein Pferd, da er sehr frech und dominant ist und auch ich habe meine Probleme mit ihm, obwohl ich viel Pferdeerfahrung habe, aber eben kein Profi bin.

Hast Du denn einen guten Trainer der Dir hilft oder hast Du alles allein mit ihm gemacht, sprich anreiten etc.? Für das Springen hatte ich meinen fast 3 Jahre in Teilberitt, weil er zwar ein schöne Manier überm Sprung hat, zwischen den Sprüngen aber immer sehr frech wird und bockt usw. Er läßt sich allgemein gern von der Arbeit ablenken und hat immer viel Unsinn im Kopf und ist total verspielt

Meine Stute ist da ganz anders - die hat eine super-Arbeitseinstellung, ist eher übereifrig, allerdings ist sie vom Vermögen, was das Springen angeht, begrenzter, bei ihr hört das wirklich bei L evtl. einem kl. M auf.

Hi & danke für die Antworten - und die Geduld beim Lesen!

Grandessa, schon interessant, wie viele Parallelen man entdeckt! Meiner ist auch eine witzige Mischung aus "guckiges Sensibelchen" und "hey, ich bin ein ganz Großer, Du da oben, stör mich nicht"! Ein verspielter Clown ist er auch, und sucht in der Lösungsphase gerne nach Ablenkungen, da muss ich ihn entsprechend beschäftigen. Sind wir dann bei ernsthafter Arbeit angekommen, ist er immer voll dabei, da stört die Umgebung auch nicht mehr. Nur in Turnierprüfungen brauchen wir noch mehr Gelassenheit, aber das liegt auch an mir.

Jedenfalls ein tolles Pferd, das beste, dass ich je hatte, auch vom Vermögen her - ich muss es nur noch geschickter rausreiten, was er anbietet, aber das geht ja bei der heute so guten Pferdezucht nicht nur mir so, denke ich.

Angeritten und ausgebildet habe ich ihn von oben ohne Hilfe, hatte auch schon so einige junge Pferde in den Anfangsphasen, das war nicht schwer. Aber von Anfang an mit guten Unterricht von unten, auch wenn die erste "Reitstunde" nur wenige Minuten ging. Ich finde immer, das Anreiten wird ein wenig überschätzt, die schwierigeren Phasen kommen doch erst später! Die Flegelphase, die jeder mal mehr oder weniger hat, und die Entwicklung der Skala der Ausbildung mit allem was dazu gehört, Balance, Selbsthaltung - das finde ich viel anspruchsvoller! Natürlich ist das Anreiten auch kein Kinderspiel, klar. Doch man sieht so oft, das sich Leute gerade angerittene Pferde kaufen in dem Glauben, ab dann würde der Rest schon von selbst klappen, das versteh ich immer nicht (allgemein gehaltene Aussage, Anwesende sind selbstverständlich ausgeschlossen! )

Eingesprungen habe ich ihn auch selbst, wieder mit Unterricht von Anfang an. Aber da bin ich auch nicht so anspruchsvoll, was die Höhe betrifft, wenn wir harmonisch über E und A kommen, bin ich zufrieden. Da könnte er mehr, aber muss ja nicht unbedingt sein. Klar kann man da auch noch viel verbessern, aber da das an mir liegt, und er eigentlich immer willig und gut springt, geht´s auch da ohne Beritt.

Sorry, schon wieder so lang geworden...

Ne, ist doch OK - ist sehr interessant und Deine Beschreibung der Mischung "guckiges Sensibelchen" und "ich bin ein ganz Großer" paßt auch wirklich auf meinen wie die Faust auf's Auge! Witzig.
Der ist bei allem was neu ist erstmal so "ich will auf den Arm" und "der/die Fremde soll mich nicht anfassen!" wenn er sich dann an etwas gewöhnt hat, macht er gern den Chef und denkt auch immer noch ab und an, er sei der Hengst auf dem Hof (den Glauben teilen aber auch einige Stuten mit ihm und baggern ihn dauernd an ).
Mit der reiterlichen Herausforderung gebe ich Dir auch recht obwohl meiner beim Anreiten ein wirklich harter Brocken war, nur Gebocke auch vorher an der Longe, da bin ich teilweise 1000 Tode gestorben weil ich immer dachte, der bricht sich die Beine bei seinem Gerase und Gebocke.
Im letzten Jahr nachdem er die Flegelphase (die auch sehr ausgeprägt bei ihm) war einigermaßen hinter sich hat, hat er sich super gemacht und auch ich kann sagen, daß er das beste Pferd ist, das ich je hatte. Glück gehabt!