Mein Pferd hängt sich auf

Hallo!
Nachdem wir nun fleißig mit dem antrainieren nach der Fesselträgergeschichte begonnen haben und mein Pferd wider Erwarten extrem brav war, fängt er nun leider an, am Rädchen zu drehen. Beim reiten hat er gestern das erste mal gebuckelt, ist aber alles im Rahmen, ich hoffe nur, dass er das nicht jedes Mal macht.
Das Problem ist am Putzplatz. Wir haben eine Art Putzzentrale, wo relativ viel Trubel ist. Mein Pferd ist mit ganz gewissen Leuten und Pferden manchmal etwas speziell, aber damit kann ich umgehen. Im Moment ist es allerdings so, dass er auf jeden, insbesondere auf Männer, außer meinen RL, der ist ok, mit nach hinten schießen und sich, wenn ich nicht schnell genug reagiere, aufhängt. Davon mal abgesehen, dass mir das tierisch auf die Nerven geht, ist es verdammt gefährlich und ich habe Angst, dass er sich mal wehtut.
Ich habe schon überlegt, ihn in der Box fertigzumachen, bis sich das wieder ein legt. Ich denke schon, dass das ein bißchen Anstellerei ist, er hatte diesen Tick nämlich schonmal, das war nach einer Zeit auch wieder besser.
Hat jemand einen Tip, wie ich das abstellen kann? Im Moment gibt's einen Klaps auf den Hintern, dann geht er wieder nach vorne, aber das ist kein Zustand so. Und ihn unangebunden stehen lassen geht auch nicht, damit will ich auch erst gar nicht anfangen. Wenn ich ihn strafen würde oder auch nur die Stimme hebe, wird er total kirre und alles wird noch schlimmer.

In der Box fertig machen. Das Rumgehopse auf hartem Boden ist für den Genesungsprozess kontraproduktiv.

Dieses ins Halfter hängen hat außerdem noch den blöden Effekt, das sein Nackenband das wohl nicht lange mit machen wird.
Also entweder in der Box fertig machen, oder Halsriemen drauf, am selbigen festmachen und Halfter zusätzlich drauf, damit er denkt er wäre angebunden.

Gestern war nicht viel los im Stall, ich habe ihn mit Expandern angebunden, die geben etwas nach, wenn er den Kopf hochreisst. Habt Ihr die Dinger schonmal gehabt? Ich finde das eigentlich gar nicht schlecht.
Wenn viel los ist, werde ich aber bis auf weiteres in der Box fertigmachen, auch wenn das leider etwas unkomfortabel ist, aber besser als ein kaputtes Pferd.

Ich kenne wohl Expander, aber da sind Griffe dran, um mit beiden Händen daran zu ziehen ;-) Es ist wahrscheinlich vernünftig einfach dieser "Hops"-Situation aus dem Weg zu gehen. Das kann er wieder machen, wenn die Knochen heil sind ...

Amelie, die Expander haben einen großen Haken zum am Pfosten festmachen und am anderen Ende einen Panikhaken fürs Halfter. Echt nicht verkehrt. Aber wenn viel los ist bleibe ich in der Box, ist mir im Moment zu heikel. Das blöde ist da nur, dass ich durch die Strohberge echt Probleme habe Gamaschen oder Bandagen draufzumachen ohne dass ich das Stroh mit einpacke .
Gestern waren keine bösen Menschen da (ich weiß echt nicht, was der auf einmal für ein Problem hat, totale Psychomacke das Tier) und er stand entspannt und hat Putzen und Magnetfeld genossen.

... meinst du diese langen, schwarzen "Gummiknochen"? Na ja und was das Stroh betrifft: Besser ein paar Minuten Stroh rausfuddeln als zwei Monate Schritt führen ;-) Der regt sich bestmmt wieder ab, wenn er richtig arbeitet.

Nee, nicht die Gummiknochen, die sehen im Prinzip aus wie Fahrradexpander, die man über das Gepäck spannt, nur eben mit den entsprechenden Haken an den Enden.

So Gummiteile haben 2 Leute bei mir im Stall auch für ihre Pferde.

Meinereiner hat sich früher auch recht oft aufgehängt - zählt auch zu den sehr sehr hysterischen Vertretern seiner Art. Ich habe dann den Strick nur noch "eingelegt" und nicht mehr fest zugemacht... irgendwann hat es sich gegeben.

Seufz... gestern hat er mich abgesetzt, gebockt, gestiegen und mich abgeschossen - AUA!!! Ab sofort gibt's Dope, denn er ist nicht mehr händelbar, ich hätte es gerne umgangen, weil er bisher wirklich brav war, aber das wird jetzt für Mensch und Tier zu gefährlich. Ich kann's ihm auch nicht verübeln, ist halt ein junges Pferd.
Ich hoffe nur, dass der Fesselträger heilgeblieben ist, denn er hat noch 2 oder 3 Runden im Galopp gedreht , so genau weiß ich das nicht mehr, da ich am Boden lag und nicht aufstehen konnte. Zum Glück konnte er nicht so sehr beschleunigen, da sofort Leute in die Halle kamen und ihm den Weg versperrt haben. Und er ist vorher sehr lange Schritt gegangen, war also zumindest kein Kaltstart. Bitte drückt mir die Daumen, dass er sich nichts getan hat und wir nun einen Rückfall auf halber Strecke bekommen haben

Meine Daumen sind gedrückt - ich kenn das.. - hatte auch so ein Pulverfaß nach einer Verletzung - der hat mich beim Schrittführen nach 3 Tagen schon umgerempelt ist dann gestiegen und auf meinem Fuß gelandet = Zeh gebrochen - da konnte ich dann weder führen dnoch reiten - ganz toll ist sowas.
Daher: Wenn Du niemanden hast, der das Antrainieren für Dich übernimmt, lieber sedieren - das ist schon eine gute Idee.

Grandessa, danke, hat geholfen ! Er hat gehalten, ein Glück! Ich habe am Freitag noch mit dem TA telefoniert und der meinte, wenn ich kann, soll ich reiten und wenn er klar geht, kann ich ruhig schon etwas intensiver arbeiten, ist besser als dieses unkontrollierte explodieren. Ab nächster Woche kann ich sowieso 20 Minuten traben, daher ist das nicht so kritisch.

Na, das ist doch prima - das freut mich.
Wenn die sich wenigstens ein bißchen bewegen dürfen, sind die auch schon viel entspannter....
Weiterhin gute Genesung!