Was in der Hand haben?
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Admin
Bazooka
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Was in der Hand haben?
Ich wieder mal mit einem Problem aus der Praxis...
Ich habe gestern jemand neues unterrichtet, die ihres Zeichens den trainerschein bei Plewa in Münster gemacht hat.
Und da tauchten diametrale Einschätzungen über das klassenziel in sachen Maul/Zügelführung/Anlehnung auf.
Ich hoffe, ich drücke mich richtig aus. Dort wird gelehrt, daß man einen Widerstand, Druck oder gewicht in der Hand spüren müsse, wenn das Pferd an den hilfen steht.
Ich will aber als Idealzustand nichts in der Hand haben, höchstens das Kauen spüren.
Ich bin ganz irritiert.
Ich habe gestern jemand neues unterrichtet, die ihres Zeichens den trainerschein bei Plewa in Münster gemacht hat.
Und da tauchten diametrale Einschätzungen über das klassenziel in sachen Maul/Zügelführung/Anlehnung auf.
Ich hoffe, ich drücke mich richtig aus. Dort wird gelehrt, daß man einen Widerstand, Druck oder gewicht in der Hand spüren müsse, wenn das Pferd an den hilfen steht.
Ich will aber als Idealzustand nichts in der Hand haben, höchstens das Kauen spüren.
Ich bin ganz irritiert.
Bazooka- Anzahl der Beiträge : 475
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Re: Was in der Hand haben?
Nichts in der Hand ist KEINE reelle Anlehnung. Wenn sich der Zügel anfühlt wie ein Gummiband, dann hast du a) was in der Hand und b) lehnt das Pferd sich an.
Re: Was in der Hand haben?
Admin schrieb:Nichts in der Hand ist KEINE reelle Anlehnung. Wenn sich der Zügel anfühlt wie ein Gummiband, dann hast du a) was in der Hand und b) lehnt das Pferd sich an.
Dann hab ich mein Reiterleben lang alles falsch gemacht.
Bazooka- Anzahl der Beiträge : 475
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Re: Was in der Hand haben?
Vollumfänglich bei admin unterschreib - nix in der Hand bedeutet im Klartext: hinter den Hilfen. Bazooka, ich bin einige Jahre genau nach dem gleichen Klassenziel geritten wie Du es beschreibst und sehe das heute als schlichte Mogelpackung an. Natürlich sollte kein Pferd sich mit Macht auf die Zügel schmeißen und kein Reiter den Pferdekopf durch die Gegend tragen müssen; das ist mit Sicherheit genauso falsch.
Die richtige Anlehnung ist für mich dann gegeben, wenn das Pferd sie sucht. Und nicht dann, wenn es ihr ausweicht, so dass so gut wie kein Kontakt mehr besteht…
LG
Andrea
Die richtige Anlehnung ist für mich dann gegeben, wenn das Pferd sie sucht. Und nicht dann, wenn es ihr ausweicht, so dass so gut wie kein Kontakt mehr besteht…
LG
Andrea
Cubano- Anzahl der Beiträge : 284
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Re: Was in der Hand haben?
Mir einen Lehrgang bei Plewa schenken, damit ichs kapiere?
Nein, ich weigere mich noch zu kapieren. Wenn ich mein Pferd vor mir habe, je nach Funerspiel/Muskulatur und Sitz einwirken, zurücknehmen, verstärken kann, darf ich außer dem gebiss oder fleissigen Kauen keinen Druck oder kein Gewicht spüren.
Ich machs mal konkret.
Das vorgestellte Pferd ging in Permanenz über dem Zügel, auch in der lösungsphase, mit tendenz zum Unterhals. Breit geführt, auf den inneren Zügel geritten. Und darauf angesprochen kam diese unterschiedliche Auffassung zum Tragen.
Nein, ich weigere mich noch zu kapieren. Wenn ich mein Pferd vor mir habe, je nach Funerspiel/Muskulatur und Sitz einwirken, zurücknehmen, verstärken kann, darf ich außer dem gebiss oder fleissigen Kauen keinen Druck oder kein Gewicht spüren.
Ich machs mal konkret.
Das vorgestellte Pferd ging in Permanenz über dem Zügel, auch in der lösungsphase, mit tendenz zum Unterhals. Breit geführt, auf den inneren Zügel geritten. Und darauf angesprochen kam diese unterschiedliche Auffassung zum Tragen.
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Re: Was in der Hand haben?
Zuletzt von Davasco am Mi März 26, 2008 11:52 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: Was in der Hand haben?
Dann hatte die Reiterin wahrscheinlich Tonnen in der Hand und kein Gummiband. Das Pferd hat den Weg in die Tiefe noch nicht gefunden, war vermutlich weder losgelassen noch taktrein. Also einmal komplett zurück. So lange das Pferd den Weg in die Tiefe nicht findet, braucht man über solche Dinge wie Anlehnung sicher gar nicht zu sprechen. Erst recht nicht, wenn das Pferd auf dem inneren Zügel liegt.
Re: Was in der Hand haben?
[quote="Bazooka"
Das vorgestellte Pferd ging in Permanenz über dem Zügel, auch in der lösungsphase, mit tendenz zum Unterhals. Breit geführt, auf den inneren Zügel geritten.[/quote]
Saludos!
Dann aber war die Definition von korrekter Anlehnung in keinem Punkt erfüllt…
Das vorgestellte Pferd ging in Permanenz über dem Zügel, auch in der lösungsphase, mit tendenz zum Unterhals. Breit geführt, auf den inneren Zügel geritten.[/quote]
Saludos!
Dann aber war die Definition von korrekter Anlehnung in keinem Punkt erfüllt…
Cubano- Anzahl der Beiträge : 284
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Re: Was in der Hand haben?
Noch was: Hat deine neue Reitschülerin denn mit dem Pferd, das sie bei dir im Unterricht geritten hat, den Trainerschein beim Plewa gemacht oder mit einem Schulpferd dort?
Wäre es ein Schulpferd gewesen, könnte das die Erklärung sein, denn die haben dort ausgezeichnet gerittene Schulpferde.
Wäre es ein Schulpferd gewesen, könnte das die Erklärung sein, denn die haben dort ausgezeichnet gerittene Schulpferde.
Re: Was in der Hand haben?
Mit einem Schulpferd. Und sehr gut geritten.
Ich habe nach Sichtung gestern vorgschlagen, daß Pferd erstmal in die Tiefe zu reiten. Kaut schlecht, sehr statisch im Rücken, Aufsatz (Welsh Cob im WB-Typ).
Ich glaubte zu erkennen, daß er bei Dehnung anfängt im Rücken zu schwingen, aber gerade trifft mich die Irritation mit voller Breitseite.
Nichts spüren bei Aufrichtung ist korrekt.
Ich habe nach Sichtung gestern vorgschlagen, daß Pferd erstmal in die Tiefe zu reiten. Kaut schlecht, sehr statisch im Rücken, Aufsatz (Welsh Cob im WB-Typ).
Ich glaubte zu erkennen, daß er bei Dehnung anfängt im Rücken zu schwingen, aber gerade trifft mich die Irritation mit voller Breitseite.
Nichts spüren bei Aufrichtung ist korrekt.
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Re: Was in der Hand haben?
Bazooka schrieb:
Nichts spüren bei Aufrichtung ist korrekt.
Falsch. Auch, wenn das Pferd sich aufrichtet, bleibt's beim Gummiband.
Re: Was in der Hand haben?
Gut definieren wir nichts. ich will keinen Druck auf vorne haben.
Bazooka- Anzahl der Beiträge : 475
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Re: Was in der Hand haben?
Ich glaube, ich verstehe dich gerade falsch. In welcher Hinsicht definieren wir nichts? Bezüglich der neuen RS mit dem verrittenen Pferd oder definieren wir allgemein nichts? Bei dem beschriebenen Pferd unter der Reiterin bist du noch Jahre von Aufrichtung entfernt. Die soll das Pferd erst mal runter und über den Rücken reiten, das dürfte meiner Einschätzung nach noch schwierig genug werden.
Re: Was in der Hand haben?
Gute Frage. Ich will als Endziel ein Pferd haben, bei dem ich ein wie auch immer definiertes Nichts in der hand habe. Ein Nichts jedenfalls, das aus gespürtem kauen oder von mir aus dem Gummiband besteht, aber keinem Druck, der in der Hand ankommt.
Die Reiterin des Pferdes fühlt sich in der "Anlehnung" des Pferdes wohl, auch in dem Druck, den sie vorne spürt. Erfühlt am eigenen, gelehrt in Münster.
Die Reiterin des Pferdes fühlt sich in der "Anlehnung" des Pferdes wohl, auch in dem Druck, den sie vorne spürt. Erfühlt am eigenen, gelehrt in Münster.
Bazooka- Anzahl der Beiträge : 475
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Re: Was in der Hand haben?
ich denke auch, dass es hier
1. an der definition des nichts liegt
2. die neue RS nicht wirklich mit diesem thema -momentan- in zusammenhang gebracht werden kann
nichts würde für mich auch eine leicht anlehnung bedeuten, denn wirklich nichts wäre "nicht ans gebiss herantretend" (oder wie man`s auch immer definieren mag) aber finchen hat das schon sehr schön auf den punkt gebracht finde ich, wobei es wohl auch genau das ist was bazooka meint (kauen spüren)
1. an der definition des nichts liegt
2. die neue RS nicht wirklich mit diesem thema -momentan- in zusammenhang gebracht werden kann
nichts würde für mich auch eine leicht anlehnung bedeuten, denn wirklich nichts wäre "nicht ans gebiss herantretend" (oder wie man`s auch immer definieren mag) aber finchen hat das schon sehr schön auf den punkt gebracht finde ich, wobei es wohl auch genau das ist was bazooka meint (kauen spüren)
gigoline- Anzahl der Beiträge : 250
Alter : 51
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Re: Was in der Hand haben?
Ja.
Aber das ist nicht das problem - ich habe nur gerade eine reiterliche Identitätskrise...
Aber das ist nicht das problem - ich habe nur gerade eine reiterliche Identitätskrise...
Bazooka- Anzahl der Beiträge : 475
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Re: Was in der Hand haben?
Ist es arg neugierig, wenn ich Frage, inwiefern Du eine reitliche I-Krise hast? (Nicht, dass mir das etwa unbekannt wäre… )
Cubano- Anzahl der Beiträge : 284
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Re: Was in der Hand haben?
Na, weil mein Idealziel eben das Nichts in der Hand ist, das Leichte, und nicht der Druck. Und jetzt die halbe Welt inklusive Plewa kommt und sagt "Ätsch-falsch gemacht"
Bazooka- Anzahl der Beiträge : 475
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Re: Was in der Hand haben?
Eine Identitätskrise, weil du immer dachtest, das Ziel sei, NICHTs in der Hand zu haben und du nun darüber nachdenken musst, warum Anlehnung Anlehnung heißt? Weil dir schon dämmert, dass da irgendwas dran sein muss und du schon die gesamte Fachliteratur zu Rate gezogen hast? Was genau bringt dich so durcheinander?
Re: Was in der Hand haben?
Bazooka, ein Blick in die Richtlinien hilft. Anlehnung ist die stete, leicht federnde Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul. Das hast du doch schon in deinen Reitabzeichenkursen gelernt und gelehrt. Woher kommt auf einmal die Idee, das nichts richtig ist?
Übrigens: Ich habe ständig Identitätskrisen ;-)
Übrigens: Ich habe ständig Identitätskrisen ;-)
Re: Was in der Hand haben?
Das Wort Anlehnung habe ich so nie gesehen *grübel* , im doppelt-semantischen Sinne.
Ich muss darüber nachdenken.
Was ich nicht will, ist Druck. Druck heisst für mich Blockade, Widerstand, Bremsen. Und vor allem nicht als Dauerzustand.
Meine Reitabzeichengeschichten sind 25 Jahre her...
Ich muss darüber nachdenken.
Was ich nicht will, ist Druck. Druck heisst für mich Blockade, Widerstand, Bremsen. Und vor allem nicht als Dauerzustand.
Meine Reitabzeichengeschichten sind 25 Jahre her...
Bazooka- Anzahl der Beiträge : 475
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Re: Was in der Hand haben?
Anlehnung hat aber nichts mit Druck sondern mit Hilfe zu tun. Dem Pferd helfen zu zeigen wo vorne ist. Genau so wie du auch die Waden am Pferd lässt um dem Pferd zu helfen zu bemerken wie seine Dimensionen sind und ihm vor allen Dingen zu vermitteln, dass es nicht alleine ist. Dass es eingerahmt ist.
Re: Was in der Hand haben?
Nichts in der Hand haben, ist jedenfalls nicht gut. Die treibenden Hilfen müssen vorn ankommen. Druck ist aber - wie Amelie schon schrieb - auch nicht richtig. Wenn ich treibe und mit der Hand vorgehe, dann muß ein Dehnen beim Pferd (vor allem im Hals) folgen. Das geht nicht, wenn ich vorher nichts - also keine Verbindung - habe.
Puppenfee- Anzahl der Beiträge : 703
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