Probleme mit Jungfriesen - Fallbeispiel - Lösungsvorschläge?

Pferd taktet aufgrund von Ex-Blockade im KDG nicht und tritt entsprechend vorne diagonal ebenfalls kürzer.

Blockade erledigt, taktet nach wie vor nicht, kommt analog dazu auch nicht zur Losgelassenheit. Probleme im Maul ebenfalls vorhanden. Mit Aufsatzzügel, Ausbinder an der Longe i. O.

Wie reiten, wie longieren?

Das ist kein Friese, sondern ein Spanier. Ist aber im Prinzip wurscht :)

Zur Frage mach ich's kurz: Richtig reiten reicht. Vorwärts - an die Hand. Dann kommt der Rücken von alleine.

Ach, das ist ein Spanier? Das erklärt natürlich die Geschichte mit der Schulter. Der Schulter würde ich übrigens zunächst mal überhaupt kein Augenmerk schenken.

Nachtrag: Pferd kommt vorne zu tief, taktet aufgrund dessen hinten erst recht nicht.

... also ich würde einfach nachtreiben.

Aber das Problem ist ja nur an der Longe vorhanden oder? Habe ich das falsch verstanden oder nicht? Er/sie/es hängt sich an der Longe auf die Klaue und taktet dann? Deshalb Aufsatzzügel drauf mit der Wirkung einer Aufwärtsparade? Takt wieder da?
Nennt man so was nicht auch zügellahm? Klärt mich doch bitte mal auf...

Vielleicht kann der Hinten auch noch gar nicht so, wie er sollte, weil zu wenig Kraft da ist??
Kann das sein??

Meine Vermutung auf den blauen Dunst: Pferd kann (noch) nicht alle 4 Beine zum Laufen benutzen. Zieht mit den Vorderbeinen die Hinterbeine hinterher. Augenmerk wird zu stark auf Kopf und Hals gelenkt, statt auf die Hinterbeine, die zunächst mal an's Laufen kommen müssten. Ist bei kurzrückigen sowieso schlecht zu erkennen. Kommt das Pferd mit dem Kopf zu tief, wird nicht ausreichend nachgetrieben, was den Kopf ohnehin wieder hochholen würde, sowohl unter dem Sattel als auch an der Longe. Pferd sollte m.E. zunächst mit Einsatz von Stangen und Cavalettiarbeit zum geregelten Takt gebracht werden.

Wird dem Pferd ein Aufsatzzügel eingeschnallt, wird es zwar gehindert, den Kopf zu senken, was man durch entsprechendes Nachtreiben ohnehin verhindern könnte, gleichzeitig wird aber fies der Maulwinkel hochgezogen, was für das Pferd überaus schmerzhaft ist und eine nachhaltige Losgelassenheit und Taktreinheit verhindert.

Das Maulproblem (das Pferd reagiert unwillig auf Druck auf die Laden bzw. Zunge) resultiert ebenfalls aus der Untätigkeit der Hinterhand und des Festhaltens des Pferdes. Wie soll der Zossen denn auch anders?

Irgendjemand andere Ideen?

Wie sagte Frau ****** (international bekannte Ausbilderin) mal auf einem Lehrgang zu einer Teilnehmerin? "ich würde es einfach mal mit richtig reiten versuchen"

Tja... Sigi hatte ja auch schon Paul Stecken zitiert: "Richtig reiten reicht"

Wenn ich aber zwanghaft nach einem anderen Weg suche, weil ich aus Prinzip ein Verfechter der Geschichte mit L bin, was dann? Dann kaufe ich für 189 Euro schwere Gestelle mit vielen Schnallen.

.... dann mach ich Bodenarbeit, schreibe bescheuerte Beiträge und gebe Geld für Schwachfug aus...

Das Problem hat sich doch nur verlagert.

Anstatt das Problem anzugehen, wird an den Sympthomen herumgefeilt. Dauerhaft ist das Selbstbetrug, aber man kann ja niemanden zu einer Ehrlichkeit zwingen.

Nachdem was da schon alles aufgetreten ist, (Blockade, Zungenfehler, Muskelschwäche usw.) sollte man sein Konzept generell mal überdenken!

Schönen Gruß

Admin schrieb:Ach, das ist ein Spanier? Das erklärt natürlich die Geschichte mit der Schulter.

Warum?
LG
Andrea

... weil iberische Pferd exterieurbedingt nicht durch eine lange, schräge Schulter und entsprechenden Raumgriff bestechen ;-)

So viele Spanier kennst Du nicht, gell…

Naja die Wallemähne an sich besticht exterieurmässig ja nun nicht wirklich dadurch oder?

Feuerblitz schrieb:Naja die Wallemähne an sich besticht exterieurmässig ja nun nicht wirklich dadurch oder?

Doch bestimmt!!

Meinst du die barocke Wallemähne oder die Sport-Wallemähne – oder kennst Du den Unterschied nicht?
Oder anders gefragt: WAS genau wisst Ihr von den unterschiedlichen Typen "Der Wallemähne"?

Aber nochmal: wenn das Problem nur an der Longe auftritt (was schon merkwürdig ist) warum reicht dann "richtig reiten"?
*verwirrt bin*

Ach mensch ich werd älter...

..jetzt weiß ich warum so ein Aufsatzzügel verwendet wird. Hat mir doch jemand erzählt, dass auf grund der Anatomie eines Spaniers, so viel dicker Hals und kurzer Rücken, die hoch ausgebunden werden müßten, damit sie nicht vornüberkippen, wegen dem anderen Schwerpunkt. Ist also eine reine Vorsichtsmaßnahme und Selbstschutz für das Pferd.

....also jetzt wißter`s

ich für meinen Teil habe auf 5, 6 PREs gesessen und auf 2 Lusitanos. Reicht das jetzt als Qualifikationsnachweis, oder hättest du gerne noch deren Abstammungen?

Granit schrieb:Ach mensch ich werd älter...

..jetzt weiß ich warum so ein Aufsatzzügel verwendet wird. Hat mir doch jemand erzählt, dass auf grund der Anatomie eines Spaniers, so viel dicker Hals und kurzer Rücken, die hoch ausgebunden werden müßten, damit sie nicht vornüberkippen, wegen dem anderen Schwerpunkt. Ist also eine reine Vorsichtsmaßnahme und Selbstschutz für das Pferd.

....also jetzt wißter`s

*kopfklatsch* Mensch Granit, jetzt wird einiges klarer ...

Grandessa schrieb:Aber nochmal: wenn das Problem nur an der Longe auftritt (was schon merkwürdig ist) warum reicht dann "richtig reiten"?
*verwirrt bin*

Es/er/sie stützt sich wohl irgendwie auf den Zügel/Ausbinder what ever an der Longe und taktet..... deshalb der Aufsatzjodel zum hochtackern....ich nenne das einfach zügellahm.....
Richtig reiten, ans Gebiss randehnen, HH mit, Rücken arbeitet....usw usw usw

Grandessa schrieb:Aber nochmal: wenn das Problem nur an der Longe auftritt (was schon merkwürdig ist) warum reicht dann "richtig reiten"?
*verwirrt bin*

Wir wissen nicht, ob das Problem nur an der Longe auftritt. Ich vermute, dass es auch unter'm Sattel da ist.

... und der Ausspruch von Paul Stecken impliziert, dass FN-konforme Ausbildung ausreicht, um Pferde gesundzuerhalten, zu kräftigen und schöner zu machen ;-) Er meinte damit nicht nur "reiten"...

Doch ich meine es wurde erwähnt, dass das Problem beim reiten nicht auftritt sondern nur an der Longe. Vielleicht ist der Bediener des Pferdes ja in der Lage im Sattel besser zu agieren als an dern Leine?

Admin schrieb:
... und der Ausspruch von Paul Stecken impliziert, dass FN-konforme Ausbildung ausreicht, um Pferde gesundzuerhalten, zu kräftigen und schöner zu machen ;-) Er meinte damit nicht nur "reiten"...

Wenn er das gesagt hat, meinte er das auch so. Aus der Ecke kommt nämlich auch der Spruch: Ein Pferd was gut longiert ist, ist meist schlecht geritten!
Das richtige Longieren wurde an der Westfälischen Reitschule gelehrt, aber immer als Ergänzung und nie zum Selbstzweck!