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Früher alles besser ???

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Beitrag  Granit Do Jan 15, 2009 4:00 pm

Und das alles einhändig und zusätzlich noch mit dem Zylinder in der anderen Hand ins Publikum winken Very Happy

So eine Ehrenrunde ist eines Champion würdig!

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Beitrag  sabrell Do Jan 15, 2009 4:12 pm

Granit schrieb: .. eines Champions würdig.

Was hätte er auch anderes machen sollen.. damals standen noch nicht so viele Leute blöd in der Gegend rum, die ihm geholfen hätten, hätte er aus Versehen "Heeelp! Heeelp!" kreischen müssen.

Klasse Reiter, klasse Pferd. Fuchs halt.

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Beitrag  Islands Do Jan 15, 2009 4:14 pm

Hey, warum habe ich Ahlerich denn als Braunen in Erinnerung?
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Beitrag  Grandessa Do Jan 15, 2009 4:24 pm

Da trügt Dich Deine Erinnerung nicht

http://de.youtube.com/watch?v=8T3AcvnEuMw (hatten wir hier glaube ich auch schon mal)

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Beitrag  fraggle Do Jan 15, 2009 4:27 pm

Hm - ich bin hier der Spezialist was die ländliche Region betrifft und kann nicht soviel zu der Veränderung im Spitzensport sagen.

Was mir hier auf dem Lande aufgefallen ist:

Man sieht sehr viele reell gerittene Pferde in den Klassen A/L. Was dann höher aber teilweise zu sehen ist, hat mich echt schockiert.

Letztes Jahr wurde hier sogar ein Grand Prix ausgeschrieben... Teilweise musste ich wegschauen - so extrem waren die Sitzfehler und die rabiate Einwirkung der Reiter.
Da war z.B. ein etwas beleibterer Herr der bei jedem Tritt im Trab die Hände im Takt 10cm höher nach oben schnellen ließ. Wenn es gekonnte hätte, hätte das Pferd das Maul so weit geöffnet, dass man ein Auto drin hätte parken können....

Da war ich wirklich schockiert - aber als repräsentativ kann man meinen Eindruck vielleicht nicht unbedingt bezeichnen...
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Beitrag  sabrell Do Jan 15, 2009 4:37 pm

Islands schrieb:Hey, warum habe ich Ahlerich denn als Braunen in Erinnerung?

Stimmt *urgs*
Wir übergehen diese kleine, unbedeutende Peinlichkeit jetzt einfach mal ;-(

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Beitrag  Stricki Do Jan 15, 2009 5:53 pm

sabrell schrieb:
Islands schrieb:Hey, warum habe ich Ahlerich denn als Braunen in Erinnerung?

Stimmt *urgs*
Wir übergehen diese kleine, unbedeutende Peinlichkeit jetzt einfach mal ;-(
Nix da jocolor flower lol!
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Beitrag  Granit Do Jan 15, 2009 5:57 pm

sabrell schrieb:
Klasse Reiter, klasse Pferd. Fuchs halt.

Sigi, du meinst doch sicherlich Fortunat.

Den hat er aber 20 Jahre vorher geritten, auch ne Olympische Medallie mit gewonnen, ne Bronzene. Allerdings in der Vielseitigkeit Very Happy

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Beitrag  Feuerblitz Do Jan 15, 2009 6:19 pm

Früher hatte man ein Pflegepferd - heute ist das die Reitbeteiligung....
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Beitrag  sabrell Do Jan 15, 2009 6:24 pm

Ist-ja-schon-gut!

Nehmt mich nur hoch, es sei euch gegönnt ;)
Ich hab mich hinreißen lassen.. der Wunsch war Vater des Gedankens. Als im Post danach der leise zweifel auf kam, hab ich das selbst gemerkt. Es ist tragisch.. hab ich schon ein Namensgedächtnis, das durch Nichtvorhandensein glänzt, jetzt kann ich nicht mal mehr die Farben der Gäule auseinander halten.

Ich geh' jetzt was arbeiten.

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Beitrag  Islands Do Jan 15, 2009 6:28 pm

Tipp: Gib nur Einzelunterricht - damit Du weder die Namen der Schüler, noch die Farben ihrer Pferde rufen must!
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Beitrag  Grandessa Do Jan 15, 2009 6:29 pm

Tja, so sind sie die RL - sch... auf die Farbe - Hauptsache die schmeißen die Beine die Gauls Very Happy

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Beitrag  Terrier Do Jan 15, 2009 6:59 pm

Viele machen ihre Ehrenrunde im Galopp Laughing ...manche sogar im mRenngalopp
OK die schwenken keinen Zylinder, die schreien dann nur.

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Beitrag  finchen Fr Jan 16, 2009 2:11 am

Ich bin bei diesem Punkt sehr gespalten. Natürlich gibt es da diesen Hand zur Nostalgie und die typisch menschliche Eigenart, Unschönes gern zu verdrängen. So werden aus den "alten Zeiten" immer flott die "guten alten Zeiten". Ich kann mich auch noch sehr gut an die armen Klepper erinnern, auf denen ich meine ersten Runden gedreht habe. Weidegang? Fehlanzeige. Ständerhaltung. In der Mitte in brüllender RL, der zwar schreien, aber nichts erklären konnte - dies aber für viel Geld, die 10er Karte kostete schon Anfang der 80iger runde 100 DM.

Es gibt gerade bei Reitern die Tendenz, den Kasernenhofton, der sich in den Vereinen übermäßig lange hielt, die Neigung zum Drill - bis hin zur Schikane - in der Reiterausbildung glorios zu verklären, aber dabei geht eben unter, dass dies in vielen Fällen mit effizientem Unterricht herzlich wenig zu tun hatte - und hat.

Es ist mir auch zu kurz gedacht und zu billig, für die derzeitigen Mißstände allein den "Zeitgeist" verantwortlich zu machen. Wie Reiten in diesem Land stattfand und stattfindet, hat nämlich auch eine Menge mit Entscheidungen zu tun, die zuzeiten in Verbänden, Vereinen und Betrieben getroffen wurden und getroffen werden. Viel von der derzeitigen Misere ist hausgemacht.

Ohne Disziplin und "charakterliche Tugenden" geht es nämlich auch in anderen Sportarten nicht. Aber wenn ich mir ansehe, wie sehr man sich z.B. im Fußball um eine systematische Nachwuchsförderung bemüht, oder wie die Fortschritte in Lerntheorie und Trainingslehre in anderen Sportarten adaptiert werden, dann kann ich nur sagen: Hoppla. Da ist die Reiterei nämlich überdurchschnittlich langsam. Meyners? Von Dietze? Oder die Erkenntnisse von Hübener? Na, wie viele RLs haben das drauf? Ist das in der Breite Standard? Längst nicht.

Ich weiß von Hrn. Hübener persönlich, dass er sich seit Jahren (!!!) darum bemüht, dass seine Erkenntnisse in Sachen Sitz in die Publikationen der FN Eingang finden. Nun, er wartet immer noch.

Dass die Reiterei sich zum Breitensport entwickelt, ist auch keine völlig neue Erkenntnis oder etwas, das völlig überraschend vom Baum gefallen kommt. Wie hat die FN reagiert? Mit einer Herabsetzung der Anforderungen in der Trainerausbildung. Der Trainer C ist ein Scherz, und zwar ein schlechter. Mir kann NIEMAND erzählen, dass man nach 3 Wochen Schulung fit in Sachen Didaktik ist. Und viele Trainer C haben ja noch nicht mal die SdA kapiert. Sie führen sie im Munde, ja, aber umsetzen können sie sie nicht.

Oder was ist mit der Ausbildung der Pferdewirte? Viele lernen heute in Ställen, die so spezialisiert sind, dass die Grundlagen in der Breite einfach auf der Strecke bleiben.

Diese Dinge haben nichts, aber auch gar nichts mit dem "Zeitgeist" zu tun. Hier wurden und werden Entscheidungen getroffen, die dann eben Konsequenzen haben.

Ich würde mal vorlaut sagen: Die FN und die Reiterei haben in vieler Hinsicht (Modernisierung von Strukturen, Weiterentwicklung im Bereich Trainingslehre und Didaktik etc.) schlicht gepennt. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass es jetzt haufenweise Gurus, selbsternannte Weise etc. pp. gibt: Die Lücke war einfach da, und sie war riesig. Und die offenen Flanken gibt es weiter: Wie will man glaubwürdig "unten" die SdA vermitteln, wenn "oben" der gewinnt, der am besten dopt oder zur HF als Methode greift? Es ist eine Illusion, dass man Spitzen- und Breitensport voneinander getrennt betrachten könnte. Und wieder: Zeitgeist? Nein. Ein Mangel an energischem Handeln.

Dabei glaube ich, dass der eigentliche "Bruch" nicht in den 70igern oder 60igern erfolgte. Ich vermute, dieser erfolgte erheblich früher. Er liegt dort, wo die militärische Reiterei ihr Ende fand. Dort waren nämlich die systematische Ausbildung von Reiter und Pferd "zuhause": In der Kavallerie. Dort gab es auch ein stetes Mühen um die Weiterentwicklung und Verbesserung des Systems - logisch, denn es ging ja um den effizienten Einsatz von Mensch und Material. Die Tiefe und Breite der Ausbildung der militärischen Reiterei ist im zivilen Bereich nie mehr erreicht worden - kein Wunder, weil dies nämlich einen Einsatz von Zeit und Geld voraussetzt, den aufzubringen schlicht keinen Sinn mehr macht. Ich denke, dieser historische "Strukturbruch" spielt eine große Rolle.

Reiten tat man nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr, weil man es mußte - sondern allein, weil man es wollte. Zum Vergnügen. Und/oder auch, um eine Tradition zu pflegen. Traditionspflege aber ist etwas, das nur konservative Menschen tun. Und die tun sich dann naturgemäß nicht nur oft damit schwer, auch sinnvolle Weiterentwicklungen zu adaptieren - sondern auch damit, Strukturen weiterzuentwickeln.

My two cents ;-)
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Beitrag  Cubano Fr Jan 16, 2009 10:02 am

Moins,
Fienchens Beitrag unterschreibe ich dann mal - ebenfalls vorlaut Very Happy

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Beitrag  Granit Fr Jan 16, 2009 11:22 am

Ich glaube, dass der Bruch in den 70ger Jahren erfolgte.
Bis dahin gab es noch genug Ausbilder "alter Schule" die das entsprechende Wissen und Gedankengut weitergeben konnten.
Dann kam der große Boom und es entstand ein Ausbildermangel, dem die zuständige Institution (FN) damit begegnete, die Anforderungen an die Trainerausbildung herabzusetzen. Mit der Betrachtungsweise hat man aber nur die "Vereins- und Sportreiterei" abgedeckt.

Bedingt wurde am Anfang die Ponyreiterei belächelt, aber schon bald sahen Ponys nicht mehr wie Ponys aus, sondern wie kleine Pferde. Auch hierfür waren gute Trainer knapp.

Zu der Zeit begann auch ein Boom für andere Rassen, wie z.B. durch die Immenhoffilme auf den Isländer, den Haflinger und auch die Westernreiterei erfuhr immer mehr Zuspruch. Allerdings bildete sich hier eine Gruppe, die mit den herkömmlichen Vereinen nichts mehr zu tun hatten. Sei es aus eigenem Willen, oder das sie von den Traditionalisten aus der Halle und Verein gebeten wurden. Dort entstand ein Vakuum, was dann durch sog. Gurus gefüllt wurde und wenn die sich dort erstmal einen Namen gemacht hatten, konnten sie das "Geschäft" auch gut erweitern.

Zu bemängeln ist hier, dass es denen nicht in erster Linie ums Pferd geht, sondern den Leuten ein Lebensgefühl vermittelt wird, besuch mein Kurs, kauf mein Buch, Jacke, Gebiss, Halfter, etc. und du bist kein Tierquäler, sondern ein guter Mensch.

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Beitrag  Stricki Fr Jan 16, 2009 3:20 pm

Leute Danke macht Spaß eure Beiträge zu lesen cheers
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Beitrag  Puppenfee Fr Jan 16, 2009 3:52 pm

Ich denke auch, dass der Bruch erst später kam, aus den genannten Gründen von Granit.
Was sich ja auch nahtlos mit dem Kasernenhofton verbinden läßt.

Zur Ehrenrettung der FN muß man vielleicht auch hinzufügen, dass es nach dem Krieg eine solche noch gar nicht gab. Der Vorgängerverband hatte noch nicht viel mit der heutigen FN zu tun. Also ist da niemand in gewachsenen Strukturen hängen geblieben. Die gab es schlicht nicht. Die Übungsleitermisere (Trainer C in drei Wochen) ist ebenfalls nicht ganz auf dem eigenen Misthaufen gewachsen und nicht erfunden worden, um die Anforderungen für die breite oder breitere Masse zu senken. Das sind Vorgaben vom Sportbund. Und wenn man sich nicht von diesem Tropf trennen möchte, muß man die Ausbildung der Amateurausbilder dem Sport allgemein anpassen. Im Rahmen der Berufsausbildung hat es dagegen Neuerungen gegeben - wenn auch zaghaft.
Der Vergleich zur Talentförderung beim Fußball hinkt gewaltig. Abgesehen davon, dass Fußball nun wirklich ein Breitensport ist, ist er vor allem billig in der Ausübung. In jedem Dorf gibt es einen Fußballplatz, die Bälle sind hoffentlich auch vorhanden,dann müssen nur noch die Eltern einwilligen, und der Sproß wird maximal 40 Km entfernt zum Talentraining gekarrt, meist noch im Vereinsbus. Talentförderung beim Reiten auf Schulpferden ist dagegen höchstens innerhalb des Vereins möglich. Spätestens ab Kreisebene brauchts ein eigenes Pferd. Und ab da wird es ja auch häufig betrieben, je nachdem wie rege so ein Kreis- oder Bezirksverband ist.

Ich will damit wirklich nicht behaupten, seitens unseres Dachverbandes sei immer alles gut und richtig gewesen. Aber so ein Verband ist keine private Firma und der Führungsstil der Prinzessin aus dem Morgenland bei der FEI in Deutschland nicht denkbar. Manch Ding will da Weile haben, bevor es sämtliche Gremien durchlaufen hat und entscheidungsreif ist. Nicht umsonst wird die LPO nur alle vier Jahre geändert. Aprospos FEI: wer international gewinnt, darauf hat die deutsche FN nun wirklich keinen Einfluß. Und international wird anders gerichtet als national.

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Beitrag  finchen Sa Jan 17, 2009 12:38 am

Nene, Kinners, da vertut ihr euch. Granit, wenn du schreibst, der Bruch kam in den 70igern, weil es bis dahin die Ausbilder "alter Schule" gab, dann bestätigt das eher meine These. Überlegt mal, wie sehr da ehemalige Kavalleristen die Reiterei geprägt haben.

Püppi, natürlich hinkt das Fußball-Beispiel. Aber nur bedingt. Das ist ja die Krux in der Reiterei: Dass es nicht nach Talent geht, sondern im Zweifel nur um die Geldbörse des Elternhauses. Finanziell kein eigenes Pferd möglich = Weiterentwicklung futsch. Zwingend? Derzeit ja, weil es keine anderen Modelle gibt. Hat man sich je bemüht, die zu entwickeln? - Ich weiß es nicht, für mich ist das eine offene Frage.

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Beitrag  EMM Sa Jan 17, 2009 1:32 am

Finchens großer Beitrag ist ziemlich brillant, konsistent, schlüssig und erklärt zumindest weite Teile der Entwicklung zwanglos. Chapeau! EMM

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Beitrag  Admin Sa Jan 17, 2009 12:55 pm

... ich entdecke eine gewaltige Lücke, insbesondere im Vergleich mit anderen Sportarten: Nämlich, dass wir es in der Reiterei mit einem Tier zu tun haben, das, würde es gefragt, mit Sicherheit lieber nicht geritten würde, sei auch die Geschichte, dass Pferde zu wie auch immer gearteten Transportzwecken miss- bzw. gebraucht werden noch so lang.

Habe ich es mit einer Gruppe (junger) Menschen zu tun, die verstehen, was ich ihnen sage, ist es ungleich einfacher, ein didaktisches Konzept zu entwickeln und umzusetzen, Begeisterung zu wecken. Der überaus unsichere Faktor Pferd macht es uns dann aber schwer. Auf wen schneide ich das didaktische Konzept zu? Auf die Pferde? Dann kommt der Reiter zu kurz. Auf den Reiter? Dann kommt das Pferd zu kurz. Insbesondere dann, wenn sich nicht an die Maßgaben von Trainern gehalten wird und sich junge Reiter junge Pferde kaufen und nicht bereit sind, sich aus Kosten- oder wasauchimmerfürgründen in die Hände von Profis zu begeben.

Die deutsche FN muss einen Eiertanz machen. Auf der einen Seite muss sie den Maßgaben des Sportbundes Folge leisten und die Amateurausbildung zulassen - ich werfe an dieser Stelle mal ein, dass sogar jeder örtliche Turnverein noch unter dem Trainer C den Übungsleiter angesiedelt hat - auf der anderen Seite muss sie Mensch und Tier unter einen Hut bringen und das auch noch für viele unterschiedliche Sparten. Das Problem haben die Fußballer nicht. Denn Fußball ist Fußball. Den gibt es nicht mal so und mal so.

Ich finde es zu einfach, stets den reiterlichen Dachverband anzuprangern und für die reiterliche Misere verantwortlich zu machen. Verantwortlich für die Tiere ist nicht der Dachverband, sondern wir, die wir täglich mit den Viechern zu tun haben.

Die Weichei - Mentalität, die sich mehr und mehr bei den Reitern in den letzten Jahren oder Jahrzehnten entwickelt hat, ist kontraproduktiv, denn eines sind Pferde mit Sicherheit nicht, nämlich Weicheier, was mich zu dem Schluss bringt, dass sich Menschen den Pferden anpassen müssen und nicht die Pferde den Menschen.

Den selbstverständlichen Umgang mit Pferden erlernt man nur bei Menschen, die selbstverständlich mit Pferden umgehen. Und das tut niemand, der für eine oder zwei Stunden die Woche in der Reithalle steht und "Unterricht" erteilt. Selbstverständlichen Umgang mit Pferden können nur Menschen vermitteln, die tagtäglich viele Stunden mit Pferden zu tun haben, sie reiten, sie betrachten, sie füttern, ihnen bereits an der Art wie sie stehen oder gucken ansehen, was im den walnussgroßen Pferdehirn vorgeht oder der (Huf-)schuh drückt ;-))

Wer sich ernsthaft mit der Reiterei befasst wrd früher oder später über das GuzziGuzzi-Getue der meisten Trainer C grinsen. Wem das Getue gefällt, der reitet einmal im Monat eine "Bewegungs"-Stunde und geht ansonsten mit dem Pony in den Busch und reitet spazieren. Das kann auch sehr schön sein.

meint: Amelie, die sich irgendwie verplaudert hat.

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Beitrag  finchen Sa Jan 17, 2009 2:56 pm

Admin schrieb:...
Die Weichei - Mentalität, die sich mehr und mehr bei den Reitern in den letzten Jahren oder Jahrzehnten entwickelt hat, ist kontraproduktiv, denn eines sind Pferde mit Sicherheit nicht, nämlich Weicheier, was mich zu dem Schluss bringt, dass sich Menschen den Pferden anpassen müssen und nicht die Pferde den Menschen.

Jetzt muß ich aber doch mal fragen. Natürlich habe ich zum "Weichei" sofort ein Bild im Kopf. Aber mich würde interessieren, was du denn unter Weichei-Mentalität faßt?

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Beitrag  Puppenfee Sa Jan 17, 2009 3:30 pm

Amelies Einwand, dass ein didaktisches Konzept nur entweder auf das Pferd oder den Reiter paßt, halte ich für äußerst zutreffend. Dabei habe ich nämlich sofort ein Bild im Kopf: Reiter, die diskutieren statt die kurze Anweisung des RL sofort in die Tat umzusetzen. Fürs Pferd ist der Zeitpunkt der Korrektur nach Beendigung der Diskussion schlicht verpaßt.

Stcihwort Talentförderung. Wie sollte ein Konzept allein zur Förderung eines Reiters (ohne Pferd) aussehen ? Fehlt mir die Phantasie. Und der Geldbeutel stellt auch bei anderen Sportarten die Bedingungen. Ein talentierter Turner, dessen Eltern sich das richtige Internat leisten können, hat wesentlich mehr Stunden am Tag für sein Training, und das noch unter Anleitung der richtigen Trainer. Günstig ist DAS Modell nun auch nicht, wie ich es gerade bei Bekannten erleben durfte. Okay, der Sprößling war auch schon international erfolgreich unterwegs. Aber den Weg hätte er ohne den finanziellen Background der Eltern nicht machen können.

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Beitrag  finchen Sa Jan 17, 2009 3:57 pm

Stop. Ich erinnere mal kurz an die Grundregel "Junger Reiter - altes Pferd, alter Reiter - junges Pferd".

In Sachen Talentförderung verweise ich mal auf das Nachwort von Hans Heinrich Brinckmann zu Steinbrechts "Gymnasium" von 1966. Dort fordert er was? Eine staatlich unterstützte Hochschule der Reitkunst. Wenn man es wirklich wollte, könnte man durchaus begabten Nachwuchs aus den Vereinen "ziehen" und passend beritten machen - so man dies denn für etwas hielte, was nicht nur die Aufmerksamkeit privater Sponsoren, sondern auch die Unterstützung des Staates verdiente. Rein theoretisch wäre das ohne weiteres möglich, unrealistisch ist es allerdings dennoch - dafür ist die Bedeutung, die die Gesellschaft der Reiterei zumißt, schlicht zu gering. Ist halt ein Minderheitenthema. Die Zahl der Menschen in diesem Land, die schmerzlich betroffen aufjaulen würden, wenn die Reiterei von heute auf morgen verschwindet, hält sich doch in einem recht überschaubaren Rahmen - aber frag mal, was los wäre, wenn es von jetzt auf gleich keinen Fußball mehr gäbe! ;-)

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Beitrag  Terrier Sa Jan 17, 2009 4:42 pm

Es gibt eine kurze Zeit bei uns in Deutschland, wo Talente (aber auch mit Geld) besonders gefördert werden:
Die Bundeswehrzeit. Hier haben Wehrdienstpflichtige die Gelegenheit, während sie für Vater Staat dienen, auch was für ihr Hobby/ihre Zukunft zu tun.
Soweit ich weiss, müssen aber 2 Pferde im M/S-Bereich zur Verfügung stehen. Wenn das der Fall ist, dürfen sie ihre Zeit in Warendorf verbringen.

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